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Airbnb Aktienanalyse

Airbnb, ein Vorreiter in der globalen Reisebranche, definiert Gastfreundschaft durch Innovation und vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten neu. Mit einem starken Fokus auf Nutzerbedürfnisse treibt das Unternehmen kontinuierliches Wachstum und einzigartige Reiseerfahrungen voran.
17.05.2024
 - 
Ibo Ahmiane & Philipp Weinacht
Aktienanalyse
S&P500
US
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Podcast
Airbnb Aktienanalyse
Podcast von Aktienexperten Philipp Weinacht
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Einleitung

Airbnb hat die Reisebranche revolutioniert. Mit seiner innovativen Plattform, die Reisende mit Unterkünften in aller Welt verbindet, hat sich das Unternehmen zu einem der Giganten der Sharing Economy entwickelt. In dieser Analyse tauchen wir tief in die Welt von Airbnb ein und beleuchten die folgenden Punkte:

Beeindruckendes Wachstum und globale Expansion: Airbnb hat seit seiner Gründung im Jahr 2008 ein rasantes Wachstum verzeichnet. Die Plattform ist heute in über 220 Ländern und Regionen verfügbar und bietet mehr als 6 Millionen Unterkünfte.

Einzigartiges Geschäftsmodell mit hohem Potenzial: Airbnbs Geschäftsmodell basiert auf der Vermittlung von Unterkünften zwischen Gastgebern und Gästen. Dieses Modell ermöglicht es dem Unternehmen, mit geringen Kapitalkosten zu operieren und gleichzeitig eine hohe Profitabilität zu erzielen.

Starke Markenbekanntheit und loyale Nutzerbasis: Airbnb hat sich zu einer der bekanntesten Marken der Welt entwickelt. Die Plattform hat eine loyale Nutzerbasis von über 150 Millionen Menschen, die auf Airbnb nach Unterkünften suchen.

Entdecke die spannende Welt von Airbnb und erfahre, warum dieses Unternehmen die Zukunft der Reisebranche gestalten könnte!

Land
USA
Sektor
Zyklischer Konsum
Index
S&P500
WKN
A2QG35
Ticker
ABNB
Währung
US-Dollar
Marktkapitalisierung
106,1 Mrd. USD
Kurs
160,6 USD
KGV 2024e
37,3
KUV 2024e
9,6
Umsatzwachstum 5J
22,1 %
Umsatzwachstum 3Je
11,9 %
EBIT-Marge 2023
15,3 %
Nettoschulden/EBITDA
Keine Nettoschulden
Dividendenrendite
Keine Dividende
Datum
17.05.2024

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichte
  2. Management & Aktionärsstruktur
  3. Geschäftsmodell
    3.1 Grundlagen zum Geschäftsmodell
    3.2 Geschäftsmodell im Detail
  4. Branche4.1 Markt für Hotels und Ferienunterkünfte
    4.2 Wettbewerbsvergleich
  5. Kennzahlen5.1 Umsatzentwicklung
    5.2 EBIT und Free Cash Flow
    5.3 Dividende und Aktien
    5.4 Bilanzanalyse
  6. Chancen & Risiken6.1 Chancen
    6.2 Risiken
  7. Bewertung7.1 Historische Bewertung
    7.2 Airbnb DCF-Modell
  8. Fazit

1. Geschichte

2008
Gründung von Airbnb.
Brian Chesky, Joe Gebbia und Nathan Blecharczyk gründen Airbnb als eine Plattform, die es ermöglicht, ungenutzten Wohnraum kurzfristig an Reisende zu vermieten. Ursprünglich als "Airbedandbreakfast.com" gestartet, bot die Website eine kostengünstige Alternative zu Hotels, indem sie Luftmatratzen und Frühstück in der Wohnung der Gastgeber anbot.
2011
Internationale Expansion.
Airbnb beginnt seine internationale Expansion und eröffnet Büros in Europa, beginnend mit London und Paris. Dieser Schritt markiert den Beginn von Airbnbs Präsenz auf dem globalen Markt, indem die Plattform Nutzern außerhalb der USA zugänglich gemacht wird.
2014
Einführung neuer Kategorien.
Airbnb erweitert sein Angebot über das ursprüngliche Konzept von "Airbed and Breakfast" hinaus, indem es eine Vielzahl von Unterkünften einschließlich ganzer Häuser, Wohnungen, Schlösser und sogar Baumhäuser anbietet. Diese Diversifikation hilft Airbnb, ein breiteres Publikum anzusprechen und seine Marktposition zu stärken.
2017
Airbnb Trips.
Airbnb führt "Trips" ein, eine Erweiterung des Kerngeschäfts, die es Reisenden ermöglicht, nicht nur Unterkünfte, sondern auch Erlebnisse und Abenteuer zu buchen. Dieser Schritt unterstreicht Airbnbs Bestreben, ein umfassendes Reiseerlebnis anzubieten.
2020
Börsengang von Airbnb.
Airbnb geht im Dezember 2020 an die Börse und legt seinen Börsengang (IPO) auf der NASDAQ unter dem Ticker-Symbol "ABNB" vor. Der Ausgabepreis der Aktie wurde auf 68 US-Dollar festgelegt, doch bei Börsenschluss am ersten Handelstag schoss der Preis auf über 144 US-Dollar pro Aktie hoch, was das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 100 Milliarden US-Dollar bewertete.
Heute:
Airbnb als #1 im Markt.
Heute ist Airbnb ein führendes Unternehmen in der Sharing Economy und im Tourismussektor, das Millionen von Unterkünften in mehr als 220 Ländern und Regionen anbietet. Mit ständigen Innovationen und Anpassungen an die sich wandelnden Marktbedingungen bleibt Airbnb ein Schlüsselspieler bei der Neudefinition der Art und Weise, wie Menschen reisen und Unterkünfte weltweit buchen.

2. Management & Aktionärsstruktur

Brian Chesky

CEO von Airbnb

Brian Chesky (41) ist seit der Gründung von Airbnb im Jahr 2008 der CEO des Unternehmens. Als Mitbegründer hat Chesky maßgeblich zur Entwicklung und zum schnellen Wachstum von Airbnb beigetragen, das sich von einer Website, die Luftmatratzenvermietungen anbot, zu einem globalen Marktführer im Bereich der Online-Unterkunftsvermietungen und Erlebnisse entwickelt hat. Sein Hintergrund als Industriedesigner, den er an der Rhode Island School of Design erwarb, spielte eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Nutzererfahrung und des innovativen Ansatzes des Unternehmens.

Während seiner Amtszeit als CEO hat Chesky bedeutende strategische Entscheidungen getroffen, die das Wachstum und die Expansion von Airbnb vorangetrieben haben. Dazu gehören die internationale Expansion, die Einführung neuer Dienstleistungen wie Airbnb Experiences und die Anpassung des Geschäftsmodells als Reaktion auf globale Herausforderungen wie die COVID-19-Pandemie. Chesky hat sich auch für die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung eingesetzt, was sich in verschiedenen Initiativen des Unternehmens widerspiegelt.

Sein Engagement für Innovation und sein Fokus auf eine starke Unternehmenskultur haben dazu beigetragen, dass Airbnb eine führende Rolle in der Sharing Economy einnimmt. Chesky wird oft für seine visionäre Führung und seinen unkonventionellen Ansatz gelobt, der Airbnb geholfen hat, sich in einem wettbewerbsintensiven Markt zu behaupten und zu einem Synonym für moderne Reiseerlebnisse zu werden. Seine Fähigkeit, das Unternehmen durch unsichere Zeiten zu navigieren und gleichzeitig sein Engagement für die Gemeinschaft und die Gastgeber zu bewahren, deutet darauf hin, dass er für die Rolle des CEOs gut geeignet ist.

Bezahlung

Brian Chesky erhielt im Jahr 2022 ein Gesamtgehalt in Höhe von 312 Tsd. Dollar. Das ist ein ungewöhnlich niedriges Gehalt für einen CEO. Und es wird noch ungewöhnlicher. Chesky erhält 1 Dollar Basisvergütung und die restlichen 312 Tsd. Dollar waren sonstige Kompensationen in Form von Hotelkosten, Firmenwagen, etc. 

Diese Praxis ist bei Tech-CEOs nicht ungewöhnlich. Man will damit zeigen, dass man langfristig an das Unternehmen glaubt und damit die Aktienanteile genug Kompensation sind. Und von denen hat Chesky einige, wie wir jetzt bei den Anteilen sehen werden.

Anteile

Die drei Gründer Brian Chesky (CEO), Nathan Blecharczyk (Chief Strategy Officer) und Joseph Gebbia (Vorstandsvorsitzender) haben Airbnb fest im Griff. Sie besitzen zusammen 27,2 % aller ausstehenden Aktien. Ein Großteil dieser Aktien sind B-Aktien mit einem Stimmrecht, das um das Zehnfache höher ist als bei den A-Aktien. Dadurch kontrollieren die drei mehr als 50 % der Stimmrechte am Unternehmen.

Sequoia Capital besitzt 3,5 % der ausstehenden Aktien. Die Risikokapitalgesellschaft war 2008 der erste Risikokapitalgeber und ist seither teilweise investiert geblieben.

Die starke Konzentration der Macht bei den Gründern kann auch kritisch gesehen werden. Denn neben der Stabilität, die durch Gründer als Ankeraktionäre entsteht, verfestigt sich auch die Kontrolle in den Händen weniger. Gründer sind für junge Unternehmen oft aufgrund ihrer Innovationskraft und ihres tiefen Verständnisses vorteilhaft. Aber das macht sie nicht automatisch zu den besten Managern für ein wachsendes Unternehmen. Aktuell sehen wir kein Problem in der Verteilung der Stimmrechte auf die Gründer. Allerdings sollte man dies genau im Auge behalten.

3. Geschäftsmodell

3.1 Grundlagen zum Geschäftsmodell

Airbnbs Geschäftsmodell ist das einer Vermittlungsplattform. Sogenannte Hosts (Privatpersonen oder Unternehmer) können auf der Plattform ihre Wohnungen oder Häuser zur Vermietung inserieren. Insgesamt hat die Plattform aktuell über 5 Millionen Hosts und 7,7 Millionen aktive Inserate. Gäste können dann, wie bei einer Hotelbuchung, das Objekt für einen gewünschten Zeitraum buchen.

Buchung, Bezahlung und Kommunikation laufen über die Plattform. Das macht den Vorgang für beide Parteien sicher. Airbnb ist neutraler Vermittler. Dafür berechnet Airbnb Gebühren. Zahlt ein Gast 100 € pro Nacht, dann muss er zusätzlich 12 € als Gebühren an Airbnb zahlen. Von den 100 €, die er zahlt, muss dann wiederum der Host 3 € an Airbnb abgeben. Damit verdient also Airbnb 15 % an dem Buchungswert auf der Plattform.

Das Plattformmodell funktioniert deshalb, weil es einen Netzwerkeffekt hat. Je mehr Hosts ihre Objekte auf der Website inserieren, desto mehr Nutzer zieht die Plattform an. Und je mehr Nutzer die Plattform hat, desto mehr Hosts inserieren ihre Objekte. Ein selbstverstärkender Effekt.

3.2 Geschäftsmodell im Detail

Airbnb vermittelt Ferienhäuser, Business-Apartments und außergewöhnliche Urlaubsunterkünfte auf der ganzen Welt. Dabei entstehen 47 % des Umsatzes in den USA und 36 % in Mitteleuropa und Afrika. 9 % des Umsatzes mit Gebühren kommen aus Asien, inklusive Russland.

Das Geschäftsmodell gilt als Disruption des klassischen Hotel- und Ferienhausgeschäftes. Denn im Gegensatz zu Hotelketten oder Ferienparkbetreibern besitzt Airbnb keine eigenen Immobilien, die sie vermieten. Statt dass sie selbst zum Vermieter werden, bieten sie lediglich eine Plattform, wo im Grunde jeder Mensch Vermieter werden kann und sich etwas dazuverdient.

Die Plattform sorgt mit dem Netzwerkeffekt für einen Burggraben. Airbnb ist damit ein sehr gutes Beispiel für die Vorteile eines “First Movers”. Dadurch, dass Airbnb als erstes Unternehmen mit diesem Geschäftsmodell im Markt war, konnten sie alle Interessierten für sich gewinnen. Würde man die Plattform jetzt 1:1 kopieren, würde niemand die Kopie nutzen. Denn dort gibt es weniger Angebote und weniger potenzielle Gäste. Hosts und Gäste würden deshalb zu Airbnb gehen.

Airbnb konnte seit der Gründung 2008 massiv wachsen. In den letzten 6 Jahren wuchs das Unternehmen mit 31,2 % pro Jahr im Umsatz. Vor allem durch die Expansion in neue Länder und den Zuwachs von neuen Hosts.

An den Kennzahlen lässt sich gut erkennen, dass Airbnb aktuell kaum durch Erhöhungen der Gebühren wächst. Die blieben weitestgehend auf dem selben Niveau. Während der Pandemie gab es sogar einen kleinen Rückgang der Kosten, um es Hosts noch attraktiver zu machen zu inserieren.

Doch für die Zukunft muss sich Airbnb womöglich neue Wachstumswege suchen. Denn im historischen Vergleich hat sich das Wachstum des sogenannten Gross Booking Value (Wert der Buchungen) verlangsamt. Für 2024 wird noch eine Wachstumsrate von 15 % prognostiziert. In den Jahren zwischen 2017 und 2023 lag das Wachstum noch bei 23 % pro Jahr.

Doch das Wachstum des Buchungswertes kann auch vor allem einen Treiber gehabt haben: Die Inflation. Denn auch für Airbnb-Hosts muss sich das Modell lohnen. Und genau das ist ein immer größer werdendes Problem für Airbnb: Hosts klagen über zu viel Angebot am Markt.

Das führt dazu, dass die Rendite, vor allem für RBOs (Rent by Owner) im Vergleich zu professionellen Anbietern sinken kann. Da die Konkurrenz durch professionelle Vermieter steigt. Und natürlich durch andere Plattformen wie Booking.com, HomeAway oder Vrbo. Eine Lösung dafür kann eigentlich nur eine zunehmende Professionalisierung und Premiumisierung der RBOs sein. Ansonsten fällt man aus dem Markt heraus. Im Schnitt machen Hosts auf der Plattform 1.910 Dollar pro Monat Umsatz. Zuverlässige Quellen über die Profitabilität der Hosts gibt es nicht.

Und mit Regulierungen sind wir auch beim nächsten Problem, vor dem Airbnb aktuell steht: Regulierungen und quasi-Verbote in bestimmten Städten. Beispielsweise New York: Dort ist es seit letztem Jahr verboten, seine Wohnung für unter 30 Tage zu vermieten. Man sieht darin einen Grund für die horrenden Mieten in der Stadt. Daraufhin sind fast alle Airbnbs in der Stadt verschwunden, da nur 15 % bis 20 % der Mieten auf Airbnb länger als 28 Tage dauern.

New York ist ein Extrembeispiel. Aber es gibt auch in anderen Städten auf der Welt schon Regulierungen. Meist gibt es eine Maximaldauer der erlaubten Tage, die man etwas auf Airbnb vermieten darf. Das variiert von 30 Tagen im Jahr bis zu 180.

Trotzdem gehen wir nicht davon aus, dass Airbnb in immer mehr Städten verboten wird. Ja, es gibt immer mehr Städte, die die Vermietung regulieren, aber nicht verbieten. Der Tourismus, der durch diese Vermietung entsteht, bringt in der Regel üppige Einnahmen über Steuern und erhöhten Konsum. Die Regulierung von Airbnbs ist damit ein zweischneidiges Schwert. Gleichzeitig geht Airbnb selbst gegen die Regulierungen vor, indem sie in Lobbyarbeit investieren, die Gastgeber auf ihre Seite ziehen und in manchen Fällen auch rechtliche Schritte verfolgen.

Wachstumsmöglichkeiten

Airbnb stößt also im Markt für die Vermietung von Ferienwohnungen bis hin zu Businessapartments auf zunehmenden Wettbewerb. Das Wachstum der Vergangenheit ist für die Zukunft aktuell nicht möglich. Das kann man gut an dem Wachstum der gebuchten Nächte und Experiences vor und nach Corona sehen. Von 2019 bis 2023 stieg die Zahl von 327 auf 448 Millionen. Das ist ein Zuwachs von 37 % oder 11 % pro Jahr. Natürlich spielen auch wirtschaftliche Rahmenbedingungen wie die Inflation eine Rolle. Trotzdem muss sich Airbnb überlegen, welche Hebel sie noch haben, um zusätzlich Wachstum zu erzeugen.

Airbnb Experiences

Neben Unterkünften begann Airbnb 2016 damit, auch Erlebnisse auf der Plattform anzubieten. Das Modell war ähnlich wie bei den Unterkünften: Hosts von Erlebnistouren konnten dort ihre Experience anbieten. Airbnb nahm 20 % des Umsatzes als Provision. Während der Pandemie stellte man Experiences aber ein, wegen mangelnder Nachfrage und Kosteneinsparungen. 2022 startete man wieder, nur um 2023 wieder zu verkündigen, dass die Aufnahme neuer Experiences gestoppt wird. Grund sind Verbesserungen, die man vornehmen möchte.

Tatsächlich ist aber das Thema Experiences für Airbnb sehr naheliegend. Gäste haben bei ihrer Reise einen Platz zum Schlafen, jetzt müssen sie aber noch etwas unternehmen. Das kann nicht nur für die Gäste, sondern auch für die Hosts praktisch sein. Wer ein Zimmer vermietet, kann womöglich auch eine Wandertour durch die Berge oder eine Stadtführung anbieten. Laut Julian Persaud, dem ehemaligen Global Head of Operations bei Airbnb Experiences wurden während seiner Zeit 25 % der Hosts auch zu Erlebnishosts.

Man reist nicht, um in einem Zuhause zu wohnen. Sie reisen, um Dinge zu tun.
Julian Persaud
Ehemaliger Global Head of Operations, Airbnb Experiences
Komplettreisen

Denkt man weiter als nur Experiences, dann würde es für Airbnb Sinn ergeben, auch Komplettreisen anzubieten. Gründer und CEO Brian Chesky sprach schon vor der Pandemie davon, dass Airbnb ein End-to-End-Anbieter von Reisen werden wird. Einfach gesprochen: Airbnb begleitet den Gast von seiner Haustür an, bis er wieder nach der Reise vor seiner Haustür steht: Shuttle zum Flughafen, Flug, Unterkunft, Erlebnisse, Rückreise. Alles von Airbnb.

Flugreisen und Shuttleservices haben zwar nicht besonders attraktive Margen im Vergleich zur Buchung von Unterkünften und Experiences, sie machen aber Airbnb zu einem One-Stop-Shop für Reisen. Und das könnte die Attraktivität der Plattform erhöhen.

Werbung für Hosts

Airbnb erlaubt aktuell Hosts nicht, ihre Inserate durch die Zahlung von Gebühren besser zu platzieren oder hervorzuheben. Damit könnte Airbnb nochmal Umsatz erzeugen, der fast wie Reingewinn ist. Allerdings würde das den Wettbewerb auf der Plattform verschärfen und die Margen der Hosts noch dünner werden lassen.

Zuwachs von Hosts

Airbnb hatte 2023 einen Zuwachs von neuen Hosts von 18 %. Brian Chesky teilte im Earnings Call vom Q3 2023 mit, dass Airbnb zwar weltweit in 220 Ländern vertreten sei, aber die Marktdurchdringung in den meisten Gebieten nicht ansatzweise so hoch sei wie beispielsweise in den USA. Das würde sich aber mit der Zeit ergeben und alleine dadurch würde Airbnb schon wachsen können. Plausibel, sofern Airbnb für Hosts weiterhin attraktiv genug bleibt.

Aber ich würde sagen, wir haben gerade erst an der Oberfläche dessen gekratzt, was wir in Deutschland, Brasilien und Korea tun können. Ich denke, diese Märkte sind auf einem guten Weg. Sie könnten deutlich größer sein und wir blicken jetzt auf Japan, Indien, China und den asiatisch-pazifischen Raum.
Brian Chesky
CEO AirBnB im Earnings Call Q3 2023
Fazit

Airbnb hat den Markt disruptiert, muss nun aber weiter wachsen. Dass Airbnb den Markt für Ferienunterkünfte verändert hat, steht fest. Airbnb ist ein Tech-Unternehmen, das in einer Reihe mit Meta, Netflix und Alphabet steht. Das Geschäftsmodell ist innovativ und hat großes Potenzial. Allerdings ist der Markt hart umkämpft und birgt Herausforderungen.

Airbnb macht aktuell den Eindruck, dass das Wachstum eingeschlafen ist. Das können aber noch Ausläufer der Pandemie, der hohen Inflation oder der gestiegenen Zinsen sein. Es besteht noch weltweit großes Potenzial zu wachsen. Sei es über eine höhere Marktdurchdringung oder durch Komplettreisen, Experiences und Werbung. Am Produkt können wir jedenfalls wenig aussetzen. Die Frage ist allerdings, zu welchem Preis man so ein Wachstum bekommt.

4. Branche

4.1 Markt für Hotels und Ferienunterkünfte

Die weltweiten Umsätze mit Hotels und Ferienwohnungen verzeichneten in den letzten Jahren ein Wachstum von 3% und erreichten 2023 über 500 Milliarden USD. Prognosen deuten auf ein anhaltendes Wachstum von etwa 4 % in den nächsten fünf Jahren hin. Während der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 brach der Markt um 57 % ein, konnte sich aber bis 2023 vollständig erholen.

Der Markt teilt sich in zwei Segmente auf: Hotels und Ferienwohnungen. Hotels generieren mit 411 Milliarden USD im Jahr 2023 den größeren Umsatzanteil, während Ferienwohnungen auf 95 Milliarden USD kommen.

Wie man sieht, wächst der Markt nicht besonders schnell. Trotzdem schafft es ein Unternehmen wie Airbnb, darin stark zu wachsen. Das liegt daran, dass sie den Markt für Ferienunterkünfte stark konsolidiert haben. Wer früher noch auf kleinen Vermittlungsplattformen, die häufig lokal agierten, seine Ferienwohnung anbot oder sogar eine eigene Website hatte, der geht jetzt über Airbnb.

Der größte Teilnehmer im Markt ist allerdings nicht Airbnb, sondern Booking. Das Unternehmen beherbergt mehrere Submarken, die größte davon Booking.com. Dazu gehören aber auch Marken wie Kayak (Suchmaschine für Reisen, die Preise für Hotels, Flüge und Mietwagen), Agoda (Hotelbuchungen in Asien) und Priceline.com (sehr günstige Online-Plattform für Hotelbuchungen).

Die Expedia Group kommt dahinter mit 351 Millionen Buchungen in 2023. Die Struktur ist ähnlich zu der von Booking. Es gibt mehrere Submarken wie Expedia, Hotels.com, Travelocity, Orbitz und Wotif. Allerdings muss man sagen, dass Expedia nicht so erfolgreich ist wie Booking. Obwohl das Unternehmen 1995, und damit zwei Jahre vor Booking, gegründet wurde. Übrigens damals noch als ein Teil von Microsoft.

Deloitte hat in ihrem Industrieausblick für 2024 prognostiziert, dass ein Paradigmenwechsel im Reiseverhalten stattfinden wird. Das Phänomen des “revenge-travels” (Nachholbedarf an Reisen aufgrund der Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie) nach der Aufhebung pandemiebedingter Einschränkungen flacht ab und mündet in einer bewussteren Priorisierung von Reiseerlebnissen.

Die grundsätzliche Nachfrage nach Reisen bleibt aber robust, wobei ökonomische Rahmenbedingungen einen Einfluss auf die Ausgestaltung des Reiseverhaltens haben können. Budgetbewusste Reisende könnten ihre Präferenzen zugunsten kürzerer Distanzen und kostengünstigerer Unterkunftsoptionen anpassen.

Die KI-Generation hat bereits Einfluss auf die Reisebranche […]. Vielversprechende Anwendungsfälle für Reiseanbieter sind Werbestrategie, Marketing-Inhalte und Personalisierung. Viele erforschen auch Möglichkeiten, betriebliche Kernfunktionen mit Gen AI zu optimieren.
Ausblick Reisebranche 2024
Deloitte

Die zunehmende Verbreitung von Remote Work wirkt sich zudem transformativ auf Reisemuster aus. “Laptop-Lugger”, die ihre berufliche Tätigkeit mit Freizeitaktivitäten verbinden, stellen neue Anforderungen an die Reisebranche. Flexible Angebote, die sowohl produktives Arbeiten als auch erholsame Erlebnisse ermöglichen, werden an Bedeutung gewinnen.

Um den Bedürfnissen dieser neuen Reisekundschaft gerecht zu werden, bedarf es einer strategischen Neuausrichtung der Branche. Innovative Marketingkonzepte, die zielgerichtete Ansprache und die Nutzung von KI-basierten Optimierungstools werden den Erfolg in einem sich wandelnden Marktumfeld maßgeblich beeinflussen.

Für Airbnb ist das alles relevant. Sie müssen auch herausfinden, wie sie sich den ändernden Bedürfnissen der Reisenden anpassen. Die Plattform profitiert aber jetzt schon davon. Denn viele der Reisenden, die gleichzeitig arbeiten, nutzen Appartements. Dort ist es unkompliziert mit dem Internet, man kann in Ruhe Zuhause arbeiten und abends kochen und den Abend verbringen.

4.3 Wettbewerbsvergleich

Airbnb
Booking Holdings
Expedia
Marriott International
Logo
WKN
A2QG35
A2JEXP
A1JRLJ
913070
Kurs in USD
161,10
3.414,00
133,47
244,07
Marktkap. in Mrd. USD
106,1
116,7
18,2
70,7
Umsatz 2023 in Mrd. USD
9,9
20,4
12,8
23,7
Umsatzwachstum p.a. 5J
22,1 %
8,6 %
2,7 %
2,7 %
Umsatzwachstum p.a. 10J
k.A.
11,9 %
10,4 %
6,4 %
Umsatzwachstum p.a. 3Je
11,9 %
10,7 %
8,4 %
6,2 %
EBIT 2023 in Mrd. USD
1.518
5.840
1.467
3.924
EBIT-Marge 2023
15,3 %
28,7 %
11,4 %
16,5 %
Net Debt/EBITDA
Keine Nettoschulden
0,3x
0,9x
2,8x
KUV 2024e
9,6
5,0
1,3
2,8
KUV 2025e
8,6
4,6
1,2
2,6
KGV 2024e
37,3
20,3
14,5
25,9
KGV 2025e
32,7
17,4
11,3
22,7
Dividendenrendite 2024e
0,0 %
0,2 %
0,0 %
0,9 %
Nach links wischen
Booking Holdings

Booking Holdings ist ein börsennotiertes Unternehmen, das eine Online-Plattform für die Buchung von Unterkünften und anderen Reiseleistungen betreibt. Das Unternehmen ist ein Riese der Reisebranche und betreibt einige der bekanntesten Marken wie Booking.com, Agoda.com und Kayak.com. Booking Holdings bietet eine riesige Auswahl an Unterkünften, von Hotels und Apartments bis hin zu Ferienhäusern und Campingplätzen. Kunden können auf der Plattform auch Flugbuchungen, Mietwagen und andere Reiseleistungen vornehmen.

Booking Holdings bietet eine deutlich breitere Palette an Unterkünften als Airbnb. So finden Kunden auf der Plattform auch Hotels und andere kommerzielle Unterkünfte, die Airbnb nicht anbietet. Booking Holdings kann auch in der Regel niedrigere Preise für Unterkünfte anbieten als Airbnb. Dies liegt daran, dass Booking mit Hotels und anderen Unterkunftsanbietern verhandelt, um günstigere Preise zu erhalten. Booking zielt außerdem auf ein breiteres Publikum ab als Airbnb. Während Airbnb vor allem bei jungen Reisenden und Familien beliebt ist, spricht Booking Holdings auch Geschäftsreisende und andere Reisende an.

Booking hat im Vergleich das stärkste Wachstum auf 10 Jahre und die höchste operative Marge mit 28,7 %. Auch die Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA ist mit 0,3 relativ gering. Neben Airbnb ist es die wachstumsstärkste Alternative und zahlt sogar seit Kurzem eine Dividende.

Expedia

Die Expedia Group betreibt eine Online-Plattform für die Buchung von Reisen und Reiseleistungen. Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens gehören Expedia.com, Hotels.com und Vrbo. Expedia Group bietet eine breite Palette an Reiseleistungen an, darunter Flugbuchungen, Hotelreservierungen, Mietwagen und Pauschalreisen. Kunden können so ihre gesamte Reise bequem aus einer Hand buchen.

Expedia Group bietet eine breitere Palette an Reiseleistungen als Airbnb. So können Kunden auf der Plattform auch Flüge und Mietwagen buchen, was bei Airbnb nicht möglich ist. Expedia ist zudem eine etablierte Marke mit einem langen Erfahrungsschatz in der Reisebranche. Airbnb hingegen ist ein relativ junges Unternehmen.

Expedia ist im Vergleich der Plattformen eher wachstumsschwach. Die Pandemie hat dem Unternehmen mehr geschadet als den anderen beiden. Dafür ist die Bewertung vergleichsweise günstig. 

Marriott International Connections

Marriott International ist ein börsennotiertes Unternehmen, das eine der weltweit größten Hotelketten betreibt. Das Unternehmen verfügt über ein Portfolio von mehr als 7.000 Hotels in 132 Ländern und Territorien. Marriott International bietet eine breite Palette von Hotelmarken an, darunter Marriott Hotels, Ritz-Carlton, Sheraton und Westin.

Im Vergleich zu Airbnb, das sich auf Privatunterkünfte spezialisiert hat, bietet Marriott International standardisierte Hotelunterkünfte. Die bieten einen hohen Standard und ein breites Spektrum an Annehmlichkeiten wie Zimmerservice, Concierge und Housekeeping. Die Marken sind bekannt und stehen für Qualität und Zuverlässigkeit. Kunden können in fast allen Ländern der Welt ein Hotel der Gruppe finden und bekommen, was sie erwarten.

Marriott ist ein Unternehmen der anderen Sorte. Das sieht man auch an den Kennzahlen. Das Wachstum ist vergleichsweise schwach, dafür zahlt es eine Dividende von 0,9 %. Eine spannende Alternative, falls man lieber in Hotels statt Buchungsplattformen investieren möchte.

Airbnb im Vergleich

Airbnb zeichnet sich vor allem durch das starke Wachstum und die geringe Verschuldung aus. Die Plattform spricht aber mit dem Angebot im Gegensatz zu Booking eher eine Nische an. Booking ist breiter aufgestellt. Expedia ist eher ein Online-Reisebüro und Marriott eine Hotelkette. Aus unserer Sicht sind Booking und Airbnb die beiden spannendsten Unternehmen im Vergleich.

5. Kennzahlen

5.1 Umsatzentwicklung

In den letzten 8 Jahren wuchs der Umsatz mit 34,6 % pro Jahr. 2020 gab es einen Einbruch von 30 %, der auf die Pandemie zurückzuführen ist. Das starke Wachstum ist typisch für ein junges Technologie-Unternehmen, das ein Plattformmodell betreibt. Für die Zukunft wird allerdings nur ein Wachstum von 12 % erwartet.

5.2 EBIT und Free Cash Flow

Der operative Gewinn ist seit 2021 positiv. Ein ernstzunehmendes Wachstum kann man daraus nicht berechnen. Die Profitabilität rührte durch einen starken Zuwachs der Buchungen im Vergleich zu 2020. Außerdem nutzte man die Pandemie, um interne Optimierungen durchzuführen und Kosten einzusparen. Das wirkte sich 2021 sehr positiv auf den Gewinn aus.

Der Free Cash Flow eines Unternehmens gibt an, wie viel freie Mittel es wirklich pro Jahr zur Verfügung hat. Mit diesem Geld können Dividenden gezahlt, Schulden getilgt oder in neue Projekte im Unternehmen investiert werden.

Der Free Cash Flow von Airbnb stieg im Schnitt in den letzten 6 Jahren mit 71,8 % pro Jahr. Auffallend ist die hohe Stabilität, die sich seit einem positiven Free Cash Flow aufgebaut hat.

Airbnb hat eine EBIT-Marge von 15,3 %. Für ein Software-Plattformmodell eigentlich nicht besonders viel. Allerdings ist, wie bei vielen Unternehmen, die gerade erst profitabel sind, die aktuelle Marge nicht besonders aussagekräftig. Das Unternehmen befindet sich gerade im Prozess, profitabel zu werden. Erst wenn sich die Marge ein paar Jahre stabilisiert hat, kann die Marge bewertet werden.

5.3 Dividende und Aktien

Airbnb zahlt keine Dividende. Vermutlich ist auch in Zukunft erstmal mit keiner Ausschüttung zu rechnen. Auf eine Perspektive von 5 bis 10 Jahre könnte das aber durchaus passieren.

Die Anzahl der Aktien ist in den letzten 10 Jahren um 1,1 % pro Jahr gestiegen. Die Anzahl ist 2022 nochmal stark gestiegen. Das lag an einer Verwässerung durch die Aktienoptionen für Mitarbeiter. Airbnb kaufte aber im selben Jahr Aktien für etwa 2 Mrd. USD zurück.

5.4 Bilanzanalyse

Nettoschulden

Airbnb hat keine Nettoschulden. Die Gesamtschulden ohne die Cash-Position lagen Ende 2023 allerdings bei etwa 2 Milliarden Dollar. Darauf zahlt Airbnb 83 Millionen Dollar Zinsen. Das entspricht Zinsen von 4,2 %. Das ist nicht wenig. Und das liegt am Kredit-Rating.

Rating

Aktuell verfügt Airbnb über ein BB-Rating von Egan-Jones. Das entspricht einer Anlage mit der Bezeichnung “Non-investment grade, speculative”. Bei einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage ist mit Ausfällen zu rechnen.

Goodwill

Dieser entsteht, wenn ein Unternehmen ein anderes Unternehmen für einen Preis kauft, der höher ist als der Marktwert der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Im Grunde also heiße Luft in der Bilanz. Hier besteht das Risiko, dass der Wert in der Bilanz abgeschrieben werden muss, wenn ein gekauftes Unternehmen nicht die geplanten Ergebnisse erreicht.

Der Goodwill von Airbnb betrug im Geschäftsjahr 2023 676 Millionen Dollar. Das entspricht nur einem Bruchteil der Marktkapitalisierung und des Gesamtvermögens.

6. Chancen & Risiken

6.1 Chancen

Steigende Nachfrage nach Kurzzeitvermietungen. Der globale Tourismusmarkt wächst stetig und die Nachfrage nach flexiblen und individuellen Unterkünften wie Airbnb-Angeboten steigt.

Erschließung neuer Märkte. Airbnb kann neue Märkte und Regionen erschließen, in denen die Hotelinfrastruktur noch nicht gut entwickelt ist.

Diversifizierung des Angebots. Airbnb kann sein Angebot diversifizieren und neue Kategorien wie Langzeitaufenthalte, Business-Trips oder Erlebnisangebote aufbauen.

Technologische Innovationen. Airbnb kann von technologischen Innovationen wie Smart-Home-Technologien oder KI-basierten Buchungssystemen profitieren.

Positive Auswirkungen auf lokale Gemeinden. Airbnb kann zur lokalen Wirtschaftsentwicklung beitragen und neue Einkommensmöglichkeiten für Vermieter und lokale Unternehmen schaffen.

6.2 Risiken

Regulierung und Rechtsunsicherheit. Die rechtliche Situation für Airbnb ist in vielen Ländern noch unklar und es besteht die Gefahr von neuen Regulierungen, die das Geschäft erschweren könnten.

Wettbewerb durch Hotels und andere Anbieter. Der Wettbewerb im Markt für Kurzzeitvermietungen nimmt zu, und Airbnb muss sich gegen etablierte Hotelunternehmen und neue Anbieter behaupten.

Unzufriedene Hosts. Wenn Hosts wegen hoher Gebühren oder schlechter Gäste unzufrieden werden, könnten sie sich alternative Plattformen suchen.

Imageschaden durch negative Erfahrungen. Airbnb kann durch negative Erfahrungen von Gästen wie z.B. Betrug oder Sachschäden einen Imageschaden erleiden.

Abhängigkeit von der Online-Plattform. Airbnb ist stark von seiner Online-Plattform abhängig und es besteht das Risiko von technischen Ausfällen oder Hackerangriffen.

7. Bewertung

7.1 Historische Bewertung

Durch den Vergleich aktueller Kennzahlen mit historischen Medianwerten lässt sich eine mögliche Unter- oder Überbewertung ableiten. Allerdings ist eine günstige Bewertung im historischen Vergleich nicht automatisch ein Kaufsignal. Sollten das erwartete Wachstum, der Gewinn oder der Umsatz sinken, wäre eine niedrigere Bewertung gerechtfertigt.

Dies gilt auch umgekehrt: Ein Anstieg beim erwarteten Umsatz oder Gewinn kann eine höhere Bewertung im Vergleich zu historischen Daten rechtfertigen, da dies auf bessere Zukunftsaussichten hindeutet.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Airbnb Aktie liegt aktuell bei 37,3 für 2024. Das liegt rund 20 % über dem historischen Median von 31. Allerdings ist das historische KGV an dieser Stelle nicht besonders aussagekräftig, weil Airbnb erst seit 2022 Gewinne erzeugt.

Das Kurs Umsatz Verhältnis beträgt aktuell 9,6 und liegt damit ziemlich genau im historischen Schnitt. Gemessen daran, ist die Airbnb Aktie aktuell fair bewertet.

7.2 Airbnb DCF-Modell

Für die Airbnb Aktie haben wir eine zusätzliche Bewertung anhand eines DCF-Modells verwendet. Dabei berechnen wir den Firmenwert auf Basis der zukünftigen Free Cash Flows, die Airbnb erwirtschaftet.

Die Kriterien für die Berechnung haben wir anhand von drei Komponenten geschätzt: Wir haben die Zielwerte des Managements verwendet, die Analystenschätzungen und diese schließlich anhand unserer eigenen Schätzungen überarbeitet.

Umsatzwachstum

In den Jahren bis 2032 wird das Wachstum bei etwa 12 % pro Jahr liegen. Das trifft im Mittel das untere Ende der Analystenerwartungen für die nächsten Jahre. Es liegt aber auch unter dem historischen Schnitt (über 30 %), der aus unserer Sicht nicht langfristig zu halten ist. Trotzdem glauben wir, dass Airbnb durch die Transformation zum End-to-End-Anbieter von Reisen und einer stärkeren Durchdringung neuer Märkte weiter zweistellig wachsen kann.

EBIT-Marge

Die operative Marge wird bis auf 30 % steigen. Das ist für Airbnb als Plattformunternehmen definitiv möglich. Aktuell beträgt die Marge 15,3 % und für 2024 werden 24 % erwartet. Ab 2029 gehen wir dann von 30 % aus.

Der faire Kurs der Airbnb Aktie liegt in unserem DCF-Modell bei 149,03 US-Dollar. Damit ist die Airbnb Aktie etwa 7,2 % überbewertet. Wir halten eine 10-jährige Renditeerwartung von 9,2 % pro Jahr für realistisch. 

Kurs
Renditeerwartung
55 USD
21,6 %
70 USD
18,7 %
85 USD
16,4 %
100 USD
14,5 %
115 USD
12,9 %
130 USD
11,5 %
145 USD
10,3 %
160,64 USD
9,2 %
175 USD
8,3 %
190 USD
7,4 %
205 USD
6,6 %
220 USD
5,8 %
235 USD
5,1 %
250 USD
4,5 %
265 USD
3,9 %

8. Fazit

Airbnb hat den Markt für Ferienwohnungen disruptiert. Airbnb hat den Markt für Ferienwohnungen revolutioniert. Durch die Plattform können private Unterkünfte einfach und unkompliziert an Reisende vermietet werden. Dies hat zu einer deutlich größeren Auswahl an Unterkünften und einem Preiswettbewerb geführt, der den Verbrauchern zugutekommt. Jeder kann heute im Handumdrehen sein Gehalt durch die Vermietung der eigenen Wohnung aufbessern.

Langfristig will man End-to-End-Anbieter für Reisen werden. Airbnb begnügt sich nicht damit, nur eine Plattform für Unterkünfte zu sein. Das Unternehmen hat die Vision, sich zu einem End-to-End-Anbieter für Reisen zu entwickeln. Dies bedeutet, dass Airbnb in Zukunft auch Flüge, Mietwagen und andere Reiseleistungen anbieten könnte. Außerdem kann das Thema Experiences ebenfalls zu einem Milliardengeschäft werden.

Airbnb hat noch viel Spielraum in der Marktdurchdringung. Das Unternehmen ist derzeit in über 220 Ländern und Regionen aktiv, aber nicht überall haben sie so eine Marktdurchdringung wie in den USA. In vielen Ländern kratzt Airbnb erst an der Oberfläche und kann das Sortiment noch stark erweitern.

Die Branche ist hart umkämpft. Starke Konkurrenten wie Booking, HomeAway oder Expedia wollen auch etwas vom über 500 Milliarden Dollar starken Reisemarkt. Gleichzeitig steht Airbnb vor der Herausforderung, Hosts und Gäste gleichermaßen glücklich zu machen. Das sind eben die Herausforderungen einer Vermittlungsposition.

Die Kennzahlen sind attraktiv. Airbnb hat eine Reihe von attraktiven Kennzahlen. Das Unternehmen ist profitabel und wuchs in der Vergangenheit mit 34 % pro Jahr im Umsatz. Keine Nettoschulden und eine geringe Zinsbelastung nehmen das Risiko aus der Bilanz. Mittlerweile liegt die operative Marge bei 15,3 % und es ist davon auszugehen, dass in Zukunft bis zu 30 % möglich sind.

Die Bewertung ist fair. Die historischen Kennzahlen zeigen im Mittel eine faire Bewertung an. Das KGV liegt mit 37,3 rund 20 % über dem Median und auch das DCF-Modell sagt zwar auch, dass die Aktie mit 7,2 % leicht überbewertet ist, aber aufgrund des starken Wachstums gehen wir trotzdem von einer jährlichen Renditeerwartung von 9,2 % aus.

Airbnb ist kaufenswert. Das Unternehmen hat seine Probleme, weil der Markt vom extremen Wettbewerb geprägt ist, aber die Chancen stehen gut, dass noch Jahre mit zweistelligem Wachstum vor Airbnb liegen. Definitiv sollte man Airbnb im Depot nicht übergewichten, aber für eine kleine Position von 1 % bis 2 % des Depotwertes ist die Aktie durchaus spannend.

Über die Autoren

Ibo Ahmiane (ProfessorFinanzen)

Einer der größten Finanz-Influencer & Investor

Vom normalen Bankangestellten zu einem der erfolgreichsten Finfluencer. Ibo spricht auf seinen Social Media Kanälen über finanzielle Bildung und erreicht dort schon über 2,2 Millionen Menschen. Durch seine Arbeit in der Bank musste er immer wieder feststellen, dass die meisten Menschen keine Ahnung davon haben, wie sie richtig mit ihrem Geld umgehen. Unser Bildungssystem hat scheinbar keinen Platz für Finanzbildung und das will er ändern. Ibo selbst hat im Alter von 28 Jahren bereits über 1.000.000€ investiert.

Philipp Weinacht

Professioneller Aktien-Analyst & Investor

Philipp hat langjährige Erfahrung in der Analyse von Aktien. Er steigt tief in die Geschäftsmodelle von Unternehmen ein, um die wesentlichen Werttreiber herauszufinden. Im Rahmen seiner eigenen Investmentstrategie (über 100.000€ in aktiv verwaltetem Vermögen) setzt er auf eine Mischung aus vielversprechenden Wachstumswerten und soliden Dividendenzahlern. Besonders spannend findet er Unternehmen mit starken Marken und einem tiefen Burggraben.

Haftungsausschluss und Transparenzhinweis

Sämtliche Inhalte dieser Analyse stellen journalistische Publikationen dar. Sie dienen ausschließlich Informations- und Lernzwecken und stellen keine Handlungsempfehlung hinsichtlich des Kaufs oder Verkaufs von Wertpapieren dar. Die Inhalte wurden sorgfältig nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, es kann jedoch keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte übernommen werden. Es wurden ausschließlich Informationen berücksichtigt, die den Autoren zum Stand der Veröffentlichung bekannt gewesen sind.

Alle Inhalte geben ausnahmslos und zu jeder Zeit die persönliche Meinung und Einschätzung der Autoren wieder. Ein Handel mit Wertpapieren wie z.B. Aktien ist mit Chancen, aber auch mit Risiken bis hin zum Totalverlust verbunden und erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Autoren übernehmen keine Haftung für Schäden und Verluste, die sich aus einer Handlung auf Basis der zur Verfügung gestellten Informationen ergeben. Die Autoren halten zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels keine Aktien von Airbnb.

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 — 
Benjamin Franzil

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