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DBS Aktienanalyse

DBS ist eine der größten Banken in Singapur und hat sich in Asien als feste Größe etabliert. Mit einem Fokus auf Digitalisierung und starkem Wachstum in aufstrebenden Märkten wie Indien und Südostasien setzt die Bank neue Maßstäbe im Bankensektor. Trotz des Wachstumsrisikos in Schwellenländern bleibt DBS ein Fels in der Brandung.
25.10.2024
 - 
Ibo Ahmiane & Benjamin Franzil
Aktienanalyse
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DBS Aktienanalyse
Podcast von Aktienexperten Benjamin Franzil
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Einleitung

Größte Bank in Singapur. Die DBS steht für 26 % der singapurischen Kredite. Sie bieten von Girokonten, Krediten bis zu Investmentbanking und Vermögensverwaltung alle Dienstleistungen an. Seit der Credit Suisse-Krise ist die DBS sogar die Nummer 3 für Vermögensverwaltung in ganz Asien.

Digitalisierungschampion. 2014 begann die DBS, ihre Strukturen umzubauen. Die IT wurde deutlich flexibler umgebaut. Die DBS hat eine mobile Bank aufgebaut: die digibank. Es zahlt sich schon heute aus. Neue Kunden haben nur halb so hohe Kosten und bringen mehr Geld ein.

Zukünftiges Wachstum in Indien und China. In den kommenden Jahren setzt die DBS auf 2 Regionen: Indien und China (inkl. Taiwan und Hongkong). Damit profitiert sie vom hohen Wachstum dieser Regionen.

Wachstum und 5,3 % Dividende. Besonders für Dividenden-Investoren könnte die Aktie spannend werden. Es gibt fast 5 % Rendite und die Dividende soll weiterwachsen. Erfahre in dieser DBS Aktienanalyse, ob die Aktie jetzt kaufenswert ist!

Land
Singapur
Sektor
Finanzen
Index
FTSE STI
WKN
880105
Ticker
DBSDF
Währung
SGD
Marktkapitalisierung
107,84 SGD
Kurs
38,00 SGD
KGV 2024e
10,0
KBV 2024e
1,7
Ertragswachstum 10J
8,6 % p.a.
Ertragswachstum 3Je
4,3 % p.a.
Gewinn-Wachstum 10J
10,0 % p.a.
Gewinn-Wachstum 3Je
9,9 % p.a.
ROE
17,4 %
Kreditrating
AA-
Dividendenrendite
5,3 %
Datum
25.10.2024

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichte
  2. Management & Aktionärsstruktur
  3. Geschäftsmodell
    3.1 Grundlagen zum Geschäftsmodell
    3.2 Geschäftsmodell im Detail
  4. Branche4.1 Asiatische Bankbranche
    4.3 Wettbewerbsvergleich
  5. Kennzahlen5.1 Ertragsentwicklung
    5.2 EBIT und Eigenkapitalrendite
    5.3 Ausschüttungen
    5.4 Bilanzanalyse
  6. Chancen & Risiken6.1 Chancen
    6.2 Risiken
  7. Bewertung7.1 Multiple Bewertung
    7.2 Dividend Discount-Modell
  8. Fazit

1. Geschichte

1968
Regierungsprojekt
1960 beriet die UN Singapur, ein Industrieprogramm ins Leben zu rufen. 1968 wird dabei die Development Bank ofSingapore gestartet und an die Börse gebracht. Sie ist zuständig, Kredite an produzierende Unternehmen zuvergeben.
1976
Expansion
Die Development Bank of Singapore expandiert nach Japan. Sie bringen 1985 Singapore Airlines und 1993 Singtelan die Börse.
1998
Übernahme
Die singapurische Regierung will die Banken miteinander verschmelzen, um international konkurrenzfähigeBanken zu schaffen. Die DBS kauft dazu die Post Office Savings Bank (POSB). Damit wird DBS zur größten BankSingapurs.
2003
Hongkong
DBS kauft die Dao Heng Bank und expandiert damit nach Hongkong. Im selben Jahr benennt sie sich in DBS um.2007 baut sie ihre erste Filiale in China auf.
Heute
Beste Bank der Welt
DBS ist inzwischen nach Indien und Südostasien expandiert und hat sich als digitale Bank etabliert. Inzwischen hatdie DBS mehrere Preise als beste und digitalste Bank der Welt gewonnen. Ihren Heimatmarkt Singapur haben siedabei nie aus den Augen gelassen.

2. Management & Aktionärsstruktur

Piyush Gupta

CEO von DBS

Piyush Gupta (64) ist seit 2009 der CEO von DBS. Er ist gebürtiger Inder und war vor der DBS 27 Jahre bei der Citigroup.

Gupta hat ursprünglich Wirtschaftswissenschaften in Delhi studiert und anschließend ein Diplom in Management am Indian Institute of Management in Ahmedabad gemacht.

Nach seinem Studium fing er bei der Citigroup in Indien als Trainee an und stieg im Management auf. Er war unter anderem Manager für Länder wie Malaysia und Indonesien. Als Letztes war er der CEO der Citigroup in Südostasien und der Pazifikregion.

Während der Dotcom-Blase verließ er die Citigroup kurz, um ein eigenes Internetportal-Startup zu gründen. Innerhalb von 5 Wochen war es insolvent. Aber solche Misserfolge gehören dazu.

Er hat die Stärken für die zukünftige Expansion der DBS. Seine indische Herkunft und die Managementerfahrung aus Südostasien sind ideale Fähigkeiten für den Job bei der DBS. Auf die Weise kann er das Wachstum bei der DBS vorantreiben. Dazu muss man seine Digitalstrategie besonders loben. Er hat aus der DBS einen digitalen Vorreiter gemacht.

Führungswechsel 2025. Piyush Gupta gibt sein Amt im März 2025 auf. Übernehmen wird Tan Su Shan. Sie ist 56 Jahre alt und bereits seit 2010 im Konzern aktiv. Es ist ihre erste CEO- Position, deshalb lassen sich ihre Führungsqualitäten als CEO nicht bewerten. Dafür ist sie seit fast 15 für DBS aktiv. Wir sehen die geringe Erfahrung aber grundsätzlich eher kritisch.

Vergütung

Das CEO-Gehalt bei DBS besteht aus 3 Komponenten:

  • 18 % Festgehalt. Dieses liegt bei 1,5 Mio. singapurischen Dollar. In US-Dollar sind das rund 1,1 Mio.
  • 36 % 1-Jahres-Bonus. Dieser Bonus wird jedes Jahr nach individuellen Kriterien vergeben. Insgesamt sind die Kriterien nicht wirklich transparent.
  • 46 % langfristige Vergütung. Diese Vergütung wird in Aktien und Cash über 4 Jahre ausgezahlt. Es gibt eine feste Menge an Aktien, die zugeteilt wird und der Bonus kann nur wertvoller werden, wenn der Aktienkurs steigt.

Stärken des Programms. Als CEO muss man kurz- und langfristig denken und abliefern, weil die Festvergütung gering ist. Es ist auch gut, dass der CEO seine langfristige Vergütung in Aktien bekommt und nicht in Optionen.

Schwächen. Wir finden die Bezahlung recht hoch. In 2023 erhielt Gupta 11,2 Mio. SGD. Damit war er ähnlich gut bezahlt wie CEOs von großen Firmen in den USA. Dazu dürfte die Aktienvergütung ruhig variieren, abhängig von der Leistung.

In Summe ist es ein vernünftiges Programm.

Aktionärsstruktur

Singapur ist der größte Aktionär der DBS. Der singapurische Staat hält über Temasek 29 % der Anteile. Das macht Singapur zum größten Aktionär und stabilisiert die DBS für gute und schlechte Zeiten. Wir finden es gut, dass die DBS auf so einen Aktionär vertrauen kann.

Die nächsten größeren Aktionäre sind Vermögensverwalter. Vanguard, BlackRock und Co. haben Anteile, aber kein spezifisches Interesse an der DBS.

Piyush Gupta hält 0,2 % der Aktien. In den letzten 15 Jahren hat er sein Vermögen mit DBS aufgebaut. Er ist ordentlich beteiligt, mit mehr als dem 5-Fachen seines Gehalts in 2023. Er wird im Sinne der Aktionäre wirtschaften und ist gezwungen, langfristig zu denken.

3. Geschäftsmodell

3.1 Grundlagen zum Geschäftsmodell

Die DBS Aktie ist eine Bank. Banken sind Unternehmen aus dem Finanzbereich und damit spezielle Firmen. Finanzfirmen erwirtschaften keine Umsätze, weil ihre Dienstleistungen immer mit dem Geld von anderen erwirtschaftet werden.

Banken lassen sich in 2 große Bereiche unterteilen. Denn Banken verdienen entweder mit Zinsen oder mit Gebühren ihr Geld. Je nach Modell entstehen andere Chancen und Risiken:

Das Zins-Geschäftsmodell

Hier verdient eine Bank Geld, wenn sie Kredite vergibt. Sie kann sich bei Zentralbanken Geld leihen und es zu einem höheren Zinssatz weiterverleihen. Der Unterschied zwischen den 2 Zinssätzen ist die Marge der Bank. Hiervon werden die Mitarbeiter bezahlt und Kreditausfälle getragen. Damit hat die Bank 2 Wachstumshebel:

  1. Mehr Kredite vergeben. Hier wird die Bank staatlich begrenzt, denn sie muss eine bestimmte Kernkapitalquote haben. Die Kernkapitalquote vergleicht die sicheren Eigenkapitalwerte mit der Bilanz.
  2. Höhere Zinsen verlangen. Hier wird die Bank durch den allgemeinen Markt begrenzt. Ist die Bank zu teuer, wechseln die Kunden zur Konkurrenz.

Neben Krediten nehmen Banken auch Einlagen von ihren Kunden. Die Kunden legen das Geld bei der Bank an, damit es sicher verwahrt wird. Die Bank gibt oft Zinsen für dieses Geld und kann es für die Kreditvergabe nutzen. So entsteht eine oft noch höhere Zinsmarge im Vergleich zum Zentralbankzins.

Banken können sich bei Krediten und Einlagen sowohl auf Privatkunden als auch Unternehmen konzentrieren.

Das Gebühren-Geschäftsmodell

Banken haben eine weitere Möglichkeit, Gewinne zu machen: Mit Gebühren. Banken nehmen für verschiedene Dienstleistungen Gebühren. Das können zum Beispiel sein:

  • Konto- oder Depotführungsgebühren
  • Gebühren bei Finanzprodukten wie Sparverträgen oder Versicherungsprodukten
  • Kreditkartengebühren
  • Gebühren auf Wertpapiere wie Fonds oder Zertifikate
  • Gebühren für Vermögensverwaltung
  • Gebühren bei der Beratung zu einer Fusion von 2 Firmen
  • Gebühren bei einem Börsengang

Der Unterschied zum Zins-Geschäftsmodell ist, dass Gebühren ohne substanzielle Risiken entstehen. Um mit Zinsen Geld zu verdienen, muss man Kapital nutzen. Gebühren haben dagegen kaum Kapitaleinsatz und damit geringere Risiken.

Der 3. Bereich: Eigenhandel

Banken handeln auch mit eigenem Kapital. Es gibt noch eine 3. Art, wie Banken Geld verdienen. Diese nennt man auch Prop Trading (Abkürzung von proprietary Trading). Hier kaufen Banken Wertpapiere mit der Absicht, zusätzliche Gewinne zu machen.

Wichtig ist, dass es das Kapital der Bank ist und die Kundengelder nicht riskiert werden. Zum Beispiel kaufen Investmentbanken selbst Aktien von Firmen, die sie an die Börse bringen. So können sie ihren Gewinn am erfolgreichen Börsengang vergrößern.

3.2 Geschäftsmodell im Detail

Die DBS unterteilt ihr Geschäft in 4 verschiedene Segmente. Zum einen je nach Kunde und teilweise auch nach der Dienstleistung, die sie anbieten:

Institutionelle Bankgeschäfte

Firmenkunden sind das größte Segment von DBS. Sie bieten anderen Unternehmen Dienstleistungen in allen Bereichen an. Vom Konto über Kredite und Wertpapier-Dienstleistungen bis zur Beratung bekommen Geschäftskunden jede Hilfe bei DBS.

Privatkunden & Vermögensverwaltung

In diesem Bereich werden alle Geschäfte mit privaten Personen gebündelt. DBS bietet Konten, Kredite, Kreditkarten, Anlage- und Versicherungsprodukte an. Hiermit erreicht die DBS einen großen Teil der Bevölkerung in Singapur, aber auch in anderen asiatischen Ländern.

DBS ist führend im lukrativen Wealth Management. Die DBS hat sich auch auf wohlhabende Kunden spezialisiert. Fast 20 % der Erträge kommen aus dem Wealth Management und Private Banking. DBS verwaltet für sie das Vermögen und nimmt dabei Gebühren ein. Bei besonders reichen Individuen oder Familien übernehmen sie sogar die ganzen Finanzen.

Finanzmärkte

DBS legt auch eigene Finanzprodukte auf und bietet Handel von Wertpapieren an. Sie sind auch als sogenannter Marketmaker aktiv und stellen so Liquidität an Börsen bereit.

Sonstiges

In dieses Segment fallen viele kleinere Aktivitäten hinein. Wichtig sind besonders die Renditen auf eigene Vermögenswerte der DBS. Die DBS hält Werte wie Anleihen und Aktien und verdient hiermit Geld.

DBS setzt auf Asien

Die DBS Aktie ist keine große internationale Bank. Nur in Asien besitzt sie eine gewisse Stärke. Denn sie hat sich auf den asiatischen Markt spezialisiert und besonders auf den lukrativen Markt in Singapur.

Singapur ist eines der beliebtesten Ziele für Superreiche (HNWIs). Der Stadtstaat zieht international viele Millionäre an. 2022 waren sie weltweit auf Platz 3 bei Kapitalzuflüssen. Nur die Arabischen Emirate und Australien waren noch etwas beliebter. Das hängt mit den niedrigen Steuern der jeweiligen Länder zusammen.

Millionäre flüchten aus Ländern mit unsicheren Gesetzen. 2022 wanderten andererseits viele Superreiche aus Ländern wie Russland, China und Indien ab. Diese Länder haben keinen hohen Schutz für das Kapital.

Die DBS hat 67 % ihres Kreditportfolios in Singapur. Der Markt ist durch die reiche Bevölkerung groß. Aber die DBS weitet ihr Geschäft international aus. Sie ist inzwischen mit 15,9 % in Hongkong vertreten und weiteren 7,1 % im Rest von China. Spannend sind die 6,9 % in Indien und Südostasien. Auf diesen Markt wettet DBS in Zukunft.

Die DBS ist eine Universalbank

DBS bietet alle Finanzdienstleistungen an. Sie hat sich nicht auf einzelne Bereiche spezialisiert, sondern kann dem Kunden ein komplettes Spektrum an Finanzdienstleistungen anbieten. Von Einlagen und Krediten bis zu Wertpapieren, Investmentbanking und Eigenhandel. Der Vorteil ist, dass die DBS nicht abhängig von einem einzelnen Bereich ist.

49 % der Erträge sind besonders lukrativ. Die DBS hat in den letzten Jahren ihr Geschäft etwas gewandelt. Sie ist unabhängiger von Krediten und Einlagen geworden. Denn diese Bereiche sind kapitalintensiv und bringen mehr Risiken mit sich. Sie lassen sich schlecht skalieren. Aber ob man in der Vermögensverwaltung 10 Mrd. US-Dollar mehr verwaltet, macht kaum Unterschied.

Die DBS baut insgesamt 3 Bereiche aus:

  1. Vermögensverwaltung. Die DBS hat sich in Asien als Vermögensverwaltung etabliert und verwaltet das Kapital von HNWIs. Hierbei erhält sie Gebühren, abhängig vom verwalteten Vermögen. Das sorgt für sehr konstante Einnahmen.
  2. Handelsdienstleistungen. Singapur und viele andere asiatische Städte sind Zentren für Handel. Oft muss man kurzfristig den Wareneinkauf finanzieren oder eine Sicherheit hinterlegen. Viele Unternehmen optimieren ihre Bilanz, indem sie von der DBS diese Dienstleistungen anfragen.
  3. Finanzprodukte. Die DBS legt Produkte wie Fonds und Zertifikate auf. Hierbei erhält sie wie bei der Vermögensverwaltung eine Gebühr abhängig vom investierten Vermögen.

Besonders die Vermögensverwaltung bietet auch den Vorteil, dass sie recht nichtzyklische Erträge mit sich bringt. Durch das Wachstum dieses Bereichs sind die zinsunabhängigen Erträge von 39 % auf 49 % Anteil im Konzern gestiegen.

DBS setzt auf 2 große Wachstumshebel

Die DBS wächst schneller als westliche Banken. Das liegt vor allem am höheren Wirtschaftswachstum in Asien. Aber die DBS setzt in Zukunft auf 2 klare Hebel, um noch besser und profitabler zu wachsen:

  1. Digitalisierung
  2. Indien & Südostasien
Die DBS hat früh digitalisiert

In 2014 hat die DBS eine große Digitalisierungsoffensive begonnen. Die DBS hat sich von innen und nach außen komplett digital aufgestellt. Als Universalbank hat die DBS grundsätzlich einen Nachteil, weil sie viele verschiedene Datensätze besitzt und die Abteilungen verschiedene IT-Systeme und Sicherheitsanforderungen haben.

Die DBS hatte damals ein komplettes System für das Unternehmen gebaut. Das Problem dahinter war, dass es starr war. Man konnte nur mit großem Aufwand Komponenten ändern und es ist starr und fehleranfällig. Das hat sich geändert.

Die DBS hat die Datensätze zu einer Plattform gebündelt und die Systeme getrennt. Dadurch wurde die IT viel flexibler. Es gibt keine Probleme mehr mit den Daten, weil alle Daten zentral gespeichert werden. Die IT-Systeme arbeiten über standardisierte Schnittstellen und können so besser ausgetauscht werden. Intern werden deutlich Kosten eingespart.

Die DBS hat eine Mobilbank aufgebaut. Die DBS hat außerdem die digibank entwickelt. Die digibank ist eine App, mit der Kunden einfach und schnell per Smartphone ihre Bank nutzen können. Das Spannende: Die Kosten-Ertrags-Quote eines solchen Kunden liegt bei 34 %. Der klassische Kunde kostet 66 % der Erträge.

60 % der Kunden sind digital. Diese Kunden bringen den doppelten Ertrag ein. Der durchschnittliche Kunde schließt mehr Produkte ab, wenn er die digibank nutzt. Die DBS gilt als eine der digitalsten Banken der Welt und hat hier einen deutlichen Vorteil vor anderen Legacy-Banken.

Wachstum in Indien

Als zweite Initiative setzt die DBS auf Internationalisierung. Die DBS ist bereits länger in verschiedenen Ländern aktiv. In Hongkong ist sie schon unter den Top 10-Banken.

In Zukunft will die DBS vor allem auf Indien setzen. Dazu hat die DBS die Lakshmi Vilas Bank (LVB) gekauft. Die LVB war eine kleine indische Bank mit vielen Standorten. Durch die Übernahme hat die DBS sich in ihrer Größe verdoppelt und ist deutlich präsenter geworden.

Ziel: Top 10 Bank in Indien werden. Aktuell hat die DBS rund 8 Mrd. Singapur-Dollar an Krediten in Indien ausgegeben. Aber nur 20 % kommen aus dem Privatkunden-Geschäft. In Zukunft sind Privatkunden ein wichtiger Fokus. 22 % der Inder haben kein Bankkonto und viele Inder nutzen ihre Konten noch nicht richtig. Die digibank soll hier deutlich helfen.

Für die kommenden 4 Jahre soll der Ertrag in Indien um rund 26 % pro Jahr wachsen. Damit wird die DBS in ungefähr 5 Jahren zu den Top 10 Banken in Indien gehören. Sie ist bereits jetzt in Indien profitabel und baut die Profitabilität langsam aus. Wir schätzen, dass eine weitere Bankenübernahme wahrscheinlich ist.

Die DBS setzt auch auf Südostasien. Indien ist nicht der einzige Wachstumsmarkt. Länder wie Malaysia, Indonesien, Thailand und Vietnam haben auch viel Potenzial. Die DBS baut auch hier allmählich aus. Aktuell hat sie dazu die taiwanesischen Assets der Citigroup aufgekauft.

Fazit: Digitale Bank mit Schwellenland-Strategie

Die DBS ist eine spannende Bank. Sie ist digital und in einem der sichersten Länder in Asien präsent. Investoren profitieren von der Rechtsstaatlichkeit in Singapur.

Besonders profitabel mit Digitalisierung.
Die DBS hat ihre IT in den letzten 10 Jahren vollständig umgebaut. Sie ist für andere große Banken ein Beispiel, wie Digitalisierung erfolgreich aussieht. Die Erträge pro Kunde steigen, die Kosten sinken. Die DBS profitiert doppelt und kann besser expandieren.

Wachstum mit Schwellenländern. Singapurs Wachstum nimmt ab. Die DBS reagiert darauf, indem sie ihre Stärken in andere Länder einbringt. Das gefällt uns, denn das Erfolgskonzept aus Singapur kann auch in anderen Ländern gut funktionieren. Dadurch sollte es in Zukunft immer noch ein solides Wachstum geben, aber die Risiken nehmen zu. Denn die Kunden werden riskanter.

4. Branche

4.1 Asiatische Bankbranche

Der große Wachstumstreiber der DBS ist das Wirtschaftswachstum. Sie sind in Asien aktiv, wo viele Menschen reicher werden und erst mit Banking anfangen.

Der wichtigste Treiber ist das BIP-Wachstum der Region. Hier gibt es verschiedene starke Wachstumsregionen. China, Indien und Südostasien wachsen schnell.

Singapur wächst auch noch, aber die Rate verlangsamt sich. Hier gibt es nicht mehr so große Sprünge. Aber es gibt immer noch höheres Wachstum als in klassischen Industrienationen.

Die DBS hat einen attraktiven Marktanteil

Die DBS ist Singapurs größte Bank und teilt sich den Markt mit ihren Wettbewerbern UOB und OCBC.

  • Marktanteil DBS: 26 %
  • Marktanteil UOB: 21 %
  • Marktanteil OCBC: 16 %

Im Wealth Management hat die DBS es auch geschafft, international relevant zu werden. Sie ist die drittgrößte Private Bank in Asien. Nur die UBS (inkl. Credit Suisse) und HSBC sind größer. Damit ist die DBS die einzige heimische Marke unter den größten Private Banks.

Langfristig gehen wir davon aus, dass die DBS noch weiter aufholen wird. Insbesondere durch die Probleme der Credit Suisse und einer Kundenabwanderung zu anderen großen Banken.

Es ist allerdings ein Markt mit hohem Wettbewerb. Die Dienstleistung ist relativ austauschbar. Dadurch wird es immer einen höheren Wettbewerb geben.

4.2 Wettbewerbsvergleich

DBS Aktie
UOB Aktie
OCBC Aktie
Logo
WKN
880105
878618
A0F452
Kurs in SGD
38,00
32,00
15,00
Marktkap. in Mrd. SGD
107,84
54,4
68,4
Ertrag 2023 in Mio. SGD
20.180
13.753
13.092
Ertragswachstum p.a. 5J
9,1 %
8,9 %
6,5 %
Ertragswachstum p.a. 10J
8,6 %
7,7 %
7,2 %
Ertragswachstum p.a. 3Je
4,3 %
2,8 %
4,5 %
Kundeneinlagen 2023 in Mrd. SGD
581,8
417,8
374,7
Kredite 2023 in Mrd. SGD
419,3
319,8
296,1
EBIT 2023 in Mio. SGD
11.549
7.142
7.039
EBIT-Marge 2023
59 %
55 %
60,5 %
Kosten-Ertrags-Quote
39 %
41,5 %
38,7 %
ROE
17,4 %
10,6 %
13,5 %
Zinsmarge
2,1 %
2,0 %
2,2 %
Marktanteil Kredite Singapur
26 %
21 %
16 %
Ertrag pro Mitarbeiter in SGD
564.816
450.925
436.796
Gewinn pro Mitarbeiter in SGD
264.816
187.708
146.400
KGV 2024e
10,0
9,0
9,0
KGV 2025e
10,1
8,8
9,1
KBV 2024e
1,7
1,1
1,2
KBV 2025e
1,6
1,1
1,1
Ausfallgefährdete Kredite-Quote
1,1 %
1,5 %
1,0 %
Kreditratings (Schnitt)
AA-
AA-
AA-
Harte Kernkapitalquote
15,3 %
14,4 %
11,8 %
Dividendenrendite 2024e
5,3 %
5,6 %
5,9 %
Nach links wischen

Die DBS hat in Singapur 2 große Wettbewerber mit ähnlicher Größe und ähnlichem Geschäft: UOB und OCBC. Durch die gute Vergleichbarkeit, nehmen wir diese beiden Unternehmen für den Wettbewerbsvergleich.

UOB Aktie

Die United Overseas Bank ist die zweitgrößte Bank in Singapur. Sie ist im direkten Vergleich im Mittelfeld bei Wachstum und Profitabilität. Ihr Fokus liegt dabei auf Privatkunden und kleinen und mittelständischen Unternehmen und weniger auf Kapitalmärkten.

International hat sich die UOB auf Südostasien fokussiert. 25 % der Erträge kommen aus Malaysia, Thailand und Indonesien. China hat dagegen rund 10 % Anteil. 2022 hat sie das südostasiatische Geschäft der Citibank aufgekauft, hier kann man also weiteres Wachstum erwarten.

Die UOB ist grundsätzlich interessant, wenn man nicht so abhängig von China sein möchte und einen Ersatz für die DBS sucht.

OCBC Aktie

Die OCBC ist die drittgrößte Bank in Singapur und die internationalste der 3 Banken. Sie setzt wie die UOB stark auf Südostasien mit 22 % der Erträge. Sie ist aber auch etwas stärker in China, wo 13 % der Erträge herkommen. Vom Bankgeschäft ist sie der DBS relativ ähnlich, weil sie Firmen- und Privatkunden ähnlich gewichtet und Kapitalmärkte bedient. Sie hat jedoch einen größeren Versicherungsarm (11 % der Erträge).

Die Bewertung ist ähnlich günstig wie die der UOB und überzeugt mit 60,5 % EBIT-Marge. Die Aktie überzeugt mit dem höchsten erwarteten Ertragswachstum und einer Dividendenrendite von 5,9 %.

DBS Group Aktie im Vergleich

Die DBS kann bei den Kennzahlen überzeugen. Sie hat das beste Wachstum, die zweithöchste Profitabilität und den höchsten Marktanteil. Die Mitarbeiter erwirtschaften rund 25 % mehr Ertrag und 50 % Gewinn als im Wettbewerbsvergleich. Das zeigt, wie lukrativ ihr Vermögensverwaltungsgeschäft ist und dass die Digitalisierungseffekte sich rentieren. Man sieht aber auch, dass der Vorsprung durch Digitalisierung im asiatischen Vergleich gar nicht so hoch ist.

Alle 3 Banken gelten als besonders sicher aufgestellt mit AA- Ratings. Das spricht für die Firmen. Auch bei der Dividende haben alle 3 Firmen eine gute Rendite zu bieten.

Die DBS liegt nur beim Kurs-Buchwert etwas hinten. Der Markt ist bereit, für sie ein höheres Multiple zu bezahlen, weil sie viel profitabler ist. Das zeigt sich beim KGV, das kaum höher ist im Wettbewerbsschnitt.

Für uns geht die DBS als klarer Gewinner heraus. Sie überzeugt mit Qualität und gleichzeitig ist sie nicht wirklich teurer als der Wettbewerb.

5. Kennzahlen

5.1 Ertragsentwicklung

Banken haben keinen Umsatz. Der Ertrag ist das Pendant zum Umsatz. Hier konnte die DBS in den letzten 10 Jahren eine solide Entwicklung präsentieren. Der Ertrag ist um 8,6 % pro Jahr gewachsen. Die Entwicklung ist recht stetig. Es gab nur während Covid einen Rücksetzer, gefolgt von einem Sprung in 2023.Man sieht, dass es in den letzten Jahren ein nicht mehr ganz so schnelles Wachstum gab.

In Zukunft sollte das Wachstum weiter zurückgehen. Die DBS wird langsam groß und kann die alten Wachstumsraten nicht mehr halten. Es wird mit 4,3 % pro Jahr gerechnet.

5.2 EBIT und Eigenkapitalrendite

Die DBS konnte auch das EBIT solide steigern. In den letzten 10 Jahren ist es auch um 10,6 % pro Jahr gewachsen. Die Entwicklung ist aber nicht so stetig, weil Banken ein zyklisches Geschäft haben. In einzelnen Jahren läuft die Börse nicht so gut oder der Kreditmarkt. Die Marge kann sich aber sehen lassen. Die DBS kommt auf 45 % bis 59 % EBIT-Marge.

Hohe Eigenkapitalrendite. Banken misst man üblicherweise anhand ihrer Eigenkapitalrendite (ROE). Sie misst den Gewinn auf das Eigenkapital, das die Bank selbst zur Verfügung stellen muss. Eigenkapital ist deutlich teurer als Fremdkapital, deshalb sollte dieser Anteil bestenfalls bei über 10 % liegen.

Die DBS schafft aktuell 17,4 % ROE. Die ROE lag in den letzten Jahren bei rund 12 %. Damit erwirtschaftet die DBS gute Renditen auf ihr eingesetztes Kapital. Seit der Digitaltransformation steigt die ROE auch leicht an. 2019 gab es bereits ein Hoch. Seit der Covid-Krise ist die ROE deutlich gestiegen. Aktuell profitiert die DBS von den hohen Zinsen. Das wird aber vermutlich auch wieder nachlassen.

5.3 Ausschüttungen

0 % Quellensteuer. Die DBS Group Aktie ist aus Singapur. Das bedeutet, du zahlst 0 % Quellensteuern auf deine Dividende. Damit ist die DBS Dividende so attraktiv wie bei deutschen Aktien, wo man auch nur die deutsche Steuer zahlen muss. Die DBS Dividende wird übrigens quartalsweise ausgezahlt.

Die DBS Group Dividende wächst unregelmäßig. Die DBS zahlt eine Dividende, aber die Dividende ist in der Vergangenheit kaum gestiegen. Erst ab 2018 wurde die Dividende stärker erhöht und bereits 2020 wieder gekürzt. Als Aktionär ist die Dividendenpolitik damit nicht verlässlich. Es sollte langfristig bergauf gehen, aber Kürzungen sind immer möglich.

Die Ausschüttungsquote ist gesund. Aktuell schüttet die DBS rund 50 % ihrer Gewinne aus. Damit reinvestiert sie wieder Kapital in die zukünftigen Gewinne und es gibt in Zukunft noch Spiel für weiteres Dividendenwachstum. Durch geringere Wachstumsmöglichkeiten soll in Zukunft aber ein immer größerer Anteil des Gewinns ausgeschüttet werden.

Dividendenrendite von 5,3 % für 2024 erwartet. Die DBS Group Dividende ist ordentlich. Die Rendite liegt deutlich über dem Schnitt von 4 % aus der Vergangenheit. Im Gegenzug sind aber auch die Wachstumsaussichten deutlich geringer.

Mit der DBS Group Aktie kann man also sehr gut eine Dividendenstrategie mit hoher Dividende verfolgen. Besonders jetzt könnte es interessant werden.

Leichter Zuwachs der Aktien. Die DBS Group kauft kaum Aktien zurück. In den letzten 10 Jahren ist die Anzahl der Aktien um 0,4 % pro Jahr gestiegen. Aber es gibt eine kleine Rückkaufbewegung. Wir rechnen in Zukunft damit, dass die Anzahl der Aktien weiter leicht abnehmen wird. Aber es gibt keinen großen Rückkauf, das lohnt sich auch steuerlich nicht mehr oder weniger durch die 0 % Quellensteuer.

5.4 Bilanzanalyse

Schulden. Banken bewertet man weniger anhand ihrer Schulden, sondern mehr nach ihrem hochwertigen Eigenkapital. Es gibt in der Bankenbranche grundsätzlich 3 Ränge von Eigenkapital:

  • Tier 1 Eigenkapital
  • Tier 2 Eigenkapital
  • Tier 2 Eigenkapital

Zentralbanken stellen Anforderungen an die Ränge 1 und 2. Bei Rang 1 wird nochmals geteilt zwischen:

  • CET1 (Common Equity Tier 1). Dieses Kapital kann dem Unternehmen nicht mehr genommen werden. Es ist das Grundkapital der Firma, Gewinnrücklagen und andere kleinere Posten.
  • AT1 (Additional Tier 1). Dieses Eigenkapital besteht aus Preferred Shares (ein Mix aus Aktie und Anleihe) und Wandelanleihen ohne Fälligkeit. Damit hat die Firma zusätzliches Kapital, das nicht gekündigt werden kann.

Nach der Zentralbank Singapurs gilt: Banken müssen mindestens diese Quoten haben:

  1. Harte Kernkapitalquote: CET1 muss mindestens 6,5 % von allen Assets (inkl. Risikogewichtungen) haben.
  2. Kernkapitalquote: CET1 + AT1 müssen auf mindestens 8 % kommen.
  3. Gesamtkapitalquote: CET1 + AT1 + Tier 2 müssen auf 10 % kommen.

Das sind die Mindestforderungen. Als Bank muss man deshalb Sicherheiten einplanen. Gleichzeitig sollte man nicht zu viele Sicherheiten haben, weil sonst die Eigenkapitalrendite sinkt.

Insgesamt ist die DBS im grünen Bereich:

  1. Harte Kernkapitalquote: 15,3 %
  2. Kernkapitalquote: 14,6 %
  3. Gesamtkapitalquote: 16,0 %

Damit ist die DBS Group Aktie eine recht sichere Bank-Aktie in Asien, weil sie wesentlich über den Kapitalforderungen liegt. Die DBS plant in Zukunft sogar ihre CET1-Quote auf 12,5 % bis 13,5 % zu senken. Dadurch hat sie einen größeren Hebel für ihre Aktionäre und bringt mehr Eigenkapitalrendite.

Auch relevant ist die Quote der sogenannten ausfallgefährdeten Kredite. Hierbei geht es um Kredite mit höherem Zahlungsverzug. Je höher die Quote, desto schlechter das Kreditportfolio. Die DBS liegt hier bei nur 1,1 % im Vergleich zum Bankenschnitt von 4 % in Europa.

Kreditrating. Die DBS Group Aktie bekommt Ratings von allen 3 größeren Ratingagenturen. S&P, Moody’s und Fitch sehen DBS langfristig sehr sicher aufgestellt. Die DBS kommt auf AA- bzw. Aa1 von allen 3 Agenturen. Das spricht für eine besonders hohe Sicherheit.

Insgesamt hat die DBS damit eine solide Bilanz.

6. Chancen & Risiken

Die Chancen und Risiken eines Unternehmens analysieren wir mit Hilfe eines aufgeteilten SWOT-Modells. Dabei betrachten wir zuerst die Stärken und Schwächen. Anschließend die daraus entstehenden Chancen und Risiken.

6.1 Chancen

Wachstum Singapur. Der wichtigste Markt der DBS ist Singapur und das Land wächst immer noch deutlich schneller als andere Industrienationen. Wenn Singapur weiterhin so gut wächst, entwickelt sich auch die DBS stark.

Wachstum Wealth Management. International zieht Kapital nach Singapur. Diese Entwicklung könnte langfristig so weitergehen und die DBS zu einem der größten Vermögensverwalter der Welt machen. Solange die Steuern und die Anonymität in Singapur bleiben wie bisher, profitiert Singapur.

Indien & Südostasien. Die DBS investiert stark in Indien und südostasiatische Länder. In diesen Ländern hat sie noch Potenzial und könnte Marktanteile dazugewinnen.

Steigender Digitalisierungsgrad. Die DBS hat ihre digitale Transformation zum Teil schon durch, aber die Kunden selbst sind noch nicht alle digital. Eventuell wechseln in Zukunft mehr Kunden zu den digitalen Lösungen.

6.2 Risiken

Krise in Singapur. Das größte Risiko der DBS ist Singapur. Singapur ist bisher hervorragend gewachsen. Aber es ist möglich, dass tiefere Krisen Singapur treffen. Besonders Immobilien haben ein Krisenpotenzial. DBS hat viel Bau- und Immobilienrisiko. Der singapurische Markt ist stabil, aber es gibt trotzdem das Potenzial.

Eine große Wirtschaftskrise in Singapur könnte das Land auch allgemein betreffen. Auch eine globale Krise würde Singapur als wichtigen Seefracht-Hafen treffen.

Sinkende Zinsen. Die DBS profitiert von den gestiegenen Zinsen. Ihre Margen haben sich damit verbessert. Das heißt, wenn die Zinsen wieder sinken, wird die DBS damit schwächer.

Großer Skandal. Singapur ist ein Land mit hoher Rechtsstaatlichkeit, aber es gibt auch hier Kriminalität. Es kann sein, dass die DBS zum Beispiel Geldwäsche unterstützt hat oder andere kriminelle Aktivitäten. Hierfür könnte es größere Strafen geben.

Embargo gegen China. DBS ist in Hongkong, Taiwan und China stärker vertreten. Ein Krieg zwischen China und Taiwan würde zu Embargos führen, ähnlich wie in Russland. Damit würde ein größerer Teil des Geschäfts wegfallen. Je nachdem gibt es sogar Ertragseinbrüche in Singapur.

Ausfall IT. Die DBS basiert stark auf IT und kann hier Probleme bekommen, die sie außer Gefecht setzen. Erst vor wenigen Wochen gab es einen Ausfall bei der DBS. Allerdings lassen sich solche Probleme schnell beheben.

7. Bewertung

7.1 Multiple Bewertung

Bei Banken kann man auch eine Bewertung anhand der Multiples vornehmen. In Kapitel 4.2 haben wir bereits gesehen, dass die DBS ähnlich hoch bewertet ist wie der Wettbewerb. Das spricht grundsätzlich für eine faire bis günstige Bewertung. Hier schauen wir uns die historische Bewertung an.

Zuerst schauen wir auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Es beschreibt, wie hoch der Marktwert im Vergleich zum bilanziellen Eigenkapital der Firma ist. Aktuell liegt DBS bei einem KBV von 1,7. Das bedeutet, der Marktwert ist 40 % größer als der Bilanzwert.

Das KBV spricht für eine deutliche Überbewertung. Historisch sieht man aber, dass die DBS grundsätzlich über 1 handelt. Aber aktuell liegt sie deutlich über ihrem historischen Schnitt.

Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sieht man, dass die DBS einen ordentlichen Gewinnsprung in 2022 hatte. Das KGV ist auf stark gesunken und die DBS ist damit deutlich unter ihrem Schnitt von ca. 10.

Wir müssen die Zyklik des Geschäfts und der Zinslage berücksichtigen. Aber auch inklusive Zyklik ist die Aktie günstiger als in der Historie. Die Prognosen sprechen aktuell auch für leichtes Gewinnwachstum in Zukunft. Die DBS ist damit aktuell fair bewertet.

7.2 Dividend-Discount-Modell

Für unsere weitere Bewertung haben wir ein DDM für die DBS Group Aktie aufgestellt. Banken lassen sich nicht mit üblichen DCF-Modellen bewerten und haben andere Bewertungsansätze.

Das Dividend Discount Modell hat den Vorteil, dass es recht einfach zu verstehen und abzuschätzen ist und einem DCF-Modell recht nah kommt. Es wird berechnet, indem man alle zukünftigen Dividenden diskontiert und aufaddiert. Der Wert, den man erhält, ist der Wert des Unternehmens.

Nachteil des Modells ist, dass es recht simpel aufgebaut ist und nicht die Unternehmensentwicklung im Detail betrachtet.

Für unser DDM gibt es 4 Komponenten:

  • Kurs
  • Gewinn & Gewinnwachstum je Aktie
  • Ausschüttungsquote inkl. Aktienrückkäufen
  • Kosten des Eigenkapitals (Erwartung der Aktionäre)
Gewinn & Gewinnwachstum je Aktie

Für die Gewinnentwicklung haben wir folgende Annahmen getroffen:

Der Ertrag entwickelt sich in den kommenden 3 Jahren laut Analysten eher schleppend. Danach entwickelt er sich mit 4 % pro Jahr und langfristig nur 2 %.

Für die Nettomarge haben wir den 10-Jahresschnitt der DBS genommen von 39,7 %. Wir haben absichtlich einen langfristigen Schnitt genommen, weil Banken zyklisch sind. Dadurch sollte der Gewinn auch schwanken.

Ausschüttungsquote inkl. Aktienrückkäufen

DBS hat eine Ausschüttungsquote von ungefähr 50 % im historischen Schnitt. Der Gewinn wird so aufgeteilt:

  • 25 % in Mitarbeiter-Boni und an die Gesellschaft
  • 25 % in Mitarbeiter-Boni und an die Gesellschaft
  • 50 % in die Dividende

Das bedeutet, je weniger Wachstumspotenzial DBS hat, desto höher kann die Ausschüttungsquote steigen. Denn die DBS muss dann weniger in ihr Wachstum investieren. Wir gehen deshalb von einer langsam steigenden Ausschüttungsquote aus, die bei 60 % endet.

Kosten des Eigenkapitals

Für die Diskontierung haben wir die allgemeine Marktrendite des singapurischen Aktienmarkts genommen. Die ist relativ gering mit knapp 6,3 % in den letzten 20 Jahren. Wir rechnen langfristig eher mit 8 % pro Jahr.

Die DBS Aktie war in den letzten 5 Jahren riskanter als der Markt mit einem Beta von 1,34. Das ergibt Eigenkapitalkosten von 8,3 %.

Ergebnis

Mit diesen Annahmen erreicht die DBS eine 5,3 % Überbewertung. Allerdings müssen wir hervorheben, dass das DDM zum Beispiel Kursgewinne komplett vernachlässigt, die einem Aktionär auch gehören.

Wir haben also 2 Modelle mit verschiedenen Ergebnissen:

  1. Historisches KGV-Multiple mit 5 % Unterbewertung
  2. DDM-Modell mit 5,3 % Überbewertung

Im Schnitt kommen wir so auf eine faire Bewertung für die DBS.

Kurs
Renditeerwartung pro Jahr
10 SGD
23,9 %
15 SGD
19,0 %
20 SGD
15,6 %
25 SGD
13,1 %
30 SGD
11,0 %
35 SGD
9,3 %
38 SGD
8,4 %
40 SGD
7,9 %
45 SGD
6,6 %
50 SGD
5,5 %
55 SGD
4,5 %
60 SGD
3,6 %
65 SGD
2,8 %
70 SGD
2,0 %
75 SGD
1,3 %

8. Fazit

Führende Bank in Asien. Die DBS ist eine der größten Banken aus Asien mit Sitz in Singapur. Als Investor profitiert man von der hohen Rechtssicherheit in Singapur und dem gleichzeitigen Marktwachstum. Singapur zieht immer mehr reiche Menschen an, während Länder wie Indien und China aufstreben.

Universalbank mit Fokus auf Singapur. Die DBS ist in allen Bankbereichen aktiv: Privatkunden, Firmenkunden, Investment Banking, Finanzprodukte und Eigenhandel. Hierbei konzentriert sie sich auf Singapur mit 67 % der Einnahmen. Aber sie diversifiziert allmählich. 23 % der Erträge kommen aus Hongkong und China. In Zukunft will die DBS aber in Indien führend werden. Hier investiert sie viel.

Digitaler Vorreiter. Die DBS gilt als digitale Bank. Sie hat bereits vor 10 Jahren ihre IT komplett umstrukturiert und ihre digibank ins Leben gerufen. Das hat sich in den Zahlen bemerkbar gemacht. Die Kunden bringen mehr Ertrag und kosten weniger. Die DBS ist deutlich effizienter als ihre Wettbewerber.

Attraktives Wachstum, aber abflachend. Die DBS profitiert vom Aufstieg Asiens und besonders Singapur. Besonders reiche Leute zieht es nach Singapur und die DBS hat sich so zur Nummer 3 für Private Banking in Asien entwickelt. Inzwischen verlangsamt sich das Wachstum aber. Wir gehen von mittleren einstelligen Wachstumsraten in Zukunft aus.

Risiko: China und Singapur. Durch den Fokus auf Asien hat die DBS auch entsprechende Risiken. Eine Wirtschaftskrise in Singapur oder auch ein Krieg von China könnten das Unternehmen zerstören.

Faire Bewertung. Die DBS handelt aktuell zu einem KGV von 10. Das ist 5 % unter dem historischen Schnitt. Auch im Wettbewerbsvergleich ist sie günstig. Nur in unserem Dividenden-Modell erhalten wir eine kleine Überbewertung.

Wir finden die DBS Aktie kaufenswert. Wir rechnen mit 8,4 % Rendite pro Jahr. Die DBS ist immer noch fair bewertet. Wir denken trotzdem, dass es sich lohnt, auf ein zyklisches Tief zu warten. Aktuell ist die DBS gut gelaufen. Unter 30 SGD steigt die Renditeerwartung auf über 11 %.

Über die Autoren

Ibo Ahmiane (ProfessorFinanzen)

Einer der größten Finanz-Influencer & Investor

Vom normalen Bankangestellten zu einem der erfolgreichsten Finfluencer. Ibo spricht auf seinen Social Media Kanälen über finanzielle Bildung und erreicht dort schon über 2,2 Millionen Menschen. Durch seine Arbeit in der Bank musste er immer wieder feststellen, dass die meisten Menschen keine Ahnung davon haben, wie sie richtig mit ihrem Geld umgehen. Unser Bildungssystem hat scheinbar keinen Platz für Finanzbildung und das will er ändern. Ibo selbst hat im Alter von 28 Jahren bereits über 1.000.000€ investiert.

Benjamin Franzil

Professioneller Aktien-Analyst & Investor

Benjamin hat langjährige Erfahrung in der Analyse von Aktien. Er fokussiert sich auf Unternehmen mit herausragenden Kennzahlen, um die besten Firmen einer Branche zu identifizieren. Bei seinen eigenen Investments setzt er vor allem auf Dividenden, kontinuierliches Wachstum und eine starke Wettbewerbsposition. Seine Investments konzentrieren sich vor allem auf Aktien und Immobilien (über 100.000€ in aktiv verwaltetem Vermögen). Besonders spannend findet er Holdings, die erfolgreich in Nischen investieren.

Haftungsausschluss und Transparenzhinweis

Sämtliche Inhalte dieser Analyse stellen journalistische Publikationen dar. Sie dienen ausschließlich Informations- und Lernzwecken und stellen keine Handlungsempfehlung hinsichtlich des Kaufs oder Verkaufs von Wertpapieren dar. Die Inhalte wurden sorgfältig nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, es kann jedoch keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte übernommen werden. Es wurden ausschließlich Informationen berücksichtigt, die den Autoren zum Stand der Veröffentlichung bekannt gewesen sind.

Alle Inhalte geben ausnahmslos und zu jeder Zeit die persönliche Meinung und Einschätzung der Autoren wieder. Ein Handel mit Wertpapieren wie z.B. Aktien ist mit Chancen, aber auch mit Risiken bis hin zum Totalverlust verbunden und erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Autoren übernehmen keine Haftung für Schäden und Verluste, die sich aus einer Handlung auf Basis der zur Verfügung gestellten Informationen ergeben. Der Autor hält zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels keine Aktien von DBS Group.

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Benjamin Franzil

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